Change Management in Chemiebetrieben

Die chemische Industrie ist aufgrund der Natur ihrer Prozesse sehr technisch geprägt. Dies spiegelt sich im Profil von Führungskräften, beginnend beim Schichtleiter. Technisches Know-how wird auch in Zukunft eine zentrale Anforderung sein. Zugleich ist eine andere Erwartungshaltung in Hinblick auf Arbeits- und Führungskulturen von neuen Mitarbeitergenerationen zu berücksichtigen, was viele Verbesserungspotenziale bietet.
 
Zum Beispiel belegt die Praxis, dass sich eine breite Einbindung der Belegschaft bei Themen wie Fehlerursachenfindung und -beseitigung in der Geschwindigkeit und Praktikabilität von Lösungen niederschlägt. Mitarbeitende in die Arbeitsplatzgestaltung (5S, AM) zu involvieren, zahlt sich in Form von Akzeptanz und Nachhaltigkeit aus. Kollaboratives Verhalten in Regelrunden wie der Morgenrunde führt zu besseren Entscheidungen und höherer Zufriedenheit. Führungskräfte spielen beim Prägen der neuen Kultur eine sehr zentrale Rolle, da der vorgelebte Standard ein Stück weit den Rahmen für die Mitarbeitenden setzt. Diesen Veränderungsprozess aktiv zu begleiten und zu unterstützen, ist der Kern von Change-Management-Projekten, die häufig flankierend zu den technischen Themen aufgesetzt werden.

Veränderungsprozesse gezielt unterstützen und erfolgreich machen

Ein zentraler Erfolgsfaktor ist hier die Führungskräfteentwicklung. Zum Beispiel prägen First Line Leader (Schichtleiter) in der Chemieindustrie maßgeblich das Commitment, die Motivation und Kultur ihrer Teams. Häufig sind Schichtleiter aufgrund ihrer Fähigkeit als „bester Anlagenfahrer“ ausgewählt worden. Hier gezielt zu unterstützen, um praktisches Führungs-Know-how zu entwickeln, zahlt sich schnell aus. 

In gleicher Form bieten „High Impact Moments“ wie Regelrunden, Gemba-Walks etc. Gelegenheit, die neue Führungskultur zu erleben. Gerade im Transformationsprozess ist eine praktische Unterstützung im Moment wichtig, um im realen Leben Führung zu verändern. Ähnlich wie bei technischen Themen bietet es sich hier an, interne Experten zu entwickeln, sog. „Change Agents“. Diese unterstützen gezielt die Transformation, etwa als Sparring-Partner von Führungskräften. 
 


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