Covid-19 response program
#3

Plan Recovery - Task Force aufsetzen, Supply Chain Risiko-Assessment durchführen, Ramp-up-Szenarien planen

Um Produktionsunterbrechungen zu verhindern bzw. effektiver zu managen, müssen sämtliche Risiken entlang der Wertschöpfungskette identifiziert und Produktions- sowie Lieferantennetzwerke für einen schnellen Ramp-Up befähigt werden.

Was jetzt zu tun ist

  • Identifizieren Sie schnell und fokussiert kritische Lieferketten. Neben den direkten Lieferanten müssen aus unserer Erfahrung insbesondere auch Lieferanten aus vorgelagerten Lieferstufen (Tier 2-n) im Fokus stehen. Für diese Ebenen fehlt aus Herstellersicht oft die Transparenz, da das Management der Sublieferanten in der Regel in der Verantwortung der Tier-1-Supplier liegt. Störungen wirken sich hier erst verzögert aus und werden in vielen Fällen zu spät erkannt. Betrachten Sie auch weitergehende Abhängigkeiten im Ökosystem, die, je nach Branche, bis zum Rohstofferzeuger reichen können.
  • Schauen Sie auf die richtigen Kriterien. Mögliche Indizien für eine hohe Kritizität sind aus unserer Erfahrung:
    • Versorgungskritische Lieferantenregionen (z.B. Italien, Spanien)
    • Lange Lieferketten (z.B. Belieferung USA aus EU-Raum)
    • Finanziell schwache Lieferanten
    • Zulieferer im Aufbau oder in Anlaufsituationen bzw. in der Vergangenheit schon versorgungskritische Lieferanten
    • Kritische Grundstoffindustrien (z.B. Elektronik, Kunststoffe)
    • Abhängigkeiten aufgrund komplexer und regionenübergreifender Lieferkettenverflechtung
  • Partnerschaftlich Zusammenarbeiten tut not. Die Kooperation mit den Direktlieferanten für ein Mapping der jeweiligen Supply Chains und das Identifizieren kritischer Elemente und Stufen ist ein wichtiger erster Schritt, um Produktionsstillstände und Lieferengpässe zu verhindern. Prüfen Sie darüber hinaus weitere Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Unternehmen in Ihrem Ökosystem, um Ressourcen zu optimieren.
  • Schaffen Sie Transparenz über die Lieferketten. Entlang den kritischen Lieferketten sind Bedarfe, Bestände und Kapazitäten auf den unterschiedlichen Stufen zu ermitteln und zu bewerten. Insbesondere in der Zusammenarbeit mit den Direktlieferanten ist spätestens jetzt eine gemeinsame Datenbasis zu Bedarfen, Beständen und Kapazitäten fortlaufend zu aktualisieren. Berücksichtigen Sie dabei auch aktuelle Absatzentwicklungen in Ihren Zielmärkten.
  • Bewerten Sie die Lieferflexibilität Ihrer Lieferanten. Neben dem Abgleich von Beständen beim Lieferanten mit erwarteten Bedarfen und Abrufvolumina durch die Hersteller ist auch die Kapazitätsflexibilität beim Lieferanten im Wiederanlauf zu prüfen. Dies funktioniert nur in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in der Supply Chain.
  • Setzen Sie den richtigen Fokus. Zunächst nur auf die kritischen Lieferketten fokussieren, sonst nimmt die Komplexität überhand! Ein bestehendes Supply Chain Reporting (BBM/BKM) kann hier helfen und ist wichtige Voraussetzung für ein schnelles Vorgehen.
  • Handeln Sie bei kritischen Lieferanten sofort. Mit unserem 360°-Supplier Health Check schaffen wir Transparenz zur aktuellen Situation mittels eines kombinierten On-/off-Site-Assessments – natürlich unter Berücksichtigung der regionalen Covid-19 Beschränkungen.
  • Gewinnen Sie schnell einen Überblick zu wesentlichen Handlungsfeldern bei kritischen Lieferanten. Unser 360°-Supplier Health Check schafft einen ganzheitlichen Überblick zu aktuellen Handlungsfeldern wie z.B.
    • Supply Chain Performance – Versorgungsplanung, Bestände in den unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen
    • Operations Performance – Kapazitätsrestriktionen und Ausbringung, Stückzahlflexibilität, Ablieferqualität etc.
    • Vorlieferantenmanagement – insbesondere Absicherung der Vorlieferkette durch ein gelebtes Lieferanten- und Eskalationsmanagement
    • Set-up zum Management der Covid-19-Situation – zentrales und dezentrales Krisenmanagement, Ersatz ausgefallender Wissensträger und Entscheider, Planung von Szenarien
    • Betriebswirtschaftliche Situation mit Fokus auf Erhalt der Liquidität und Fortführung
  • Kommen Sie mit einem erprobten Ansatz schnell zu ersten Maßnahmen. Unser 360°-Supplier Health Check folgt einem streng standardisierten und erprobten Ablauf, dauert je nach Unternehmens- oder Standortgröße ein bis zwei Wochen und liefert ein strukturiertes und zeitlich geplantes Maßnahmenpaket.
  • Überführen Sie dies in einen Standardprozess. Eine fortlaufende Bestandsaufnahme und Neubewertung zum Status des Lieferantennetzwerks ist parallel aufzusetzen. Dies in einen kontinuierlichen und standardisierten Prozess zu überführen und auch „nach Krisenzeiten“ zu leben ist aus unserer Erfahrung der Schlüssel für eine nachhaltige Absicherung der Lieferketten.
  • Identifizieren Sie kritische Standorte in Ihrem eigenen Produktionsverbund. Auch der Status des eigenen Produktionsnetzwerkes muss hinterfragt werden. Als kritisch einzustufende Produktionsstandorte für die anstehende Ramp-up-Phase sind zu identifizieren. Hierzu zählen z.B. Standorte in stark Covid-19-betroffenen Regionen mit hohem Lokalisierungsgrad/lokaler Lieferantenbasis wie auch eigene Komponentenwerke in kritischen Regionen (interne Lieferanten).
  • Starten Sie einen 360°-Plant Health Check für kritische Standorte im Produktionsverbund („Ready for Ramp-up“). Mit dem 360°-Plant Health Check für kritische Standorte im eigenen Produktionsverbund wird deren aktueller Zustand und die Fähigkeit zum schnellen Wiederanlauf bewertet. Im Fokus stehen hierbei u.a.
    • Aktueller Auftragsbestand
    • Produktflexibilität
    • Produktionskapazität und Stückzahlflexibilität
    • Aktuelle Bestände und Reichweiten in allen Wertschöpfungsstufen
    • Personalverfügbarkeit und -flexibilität
    • Set-up zum Management der Covid-19-Situation, Krisenmanagement
    • Betriebswirtschaftliche Situation und Kostenstrukturen
    • Qualität der Produktionsplanungs- und Steuerungsprozesse sowie deren Reaktionsfähigkeit
    • Risiken in relevanten indirekten Bereichen
  • Gehen Sie strukturiert vor. Analog zum Supplier-Health-Check läuft auch der Plant-Health-Check in einem ein- bis zweiwöchigen, standardisiertem Assessment unter Einbindung der wesentlichen internen Wertschöpfungspartner ab.
  • Denken Sie in Szenarien – haben Sie einen „Plan B“. Nach Schaffung von Transparenz zum Zustand in der Lieferkette wie auch im eigenen Produktionsverbund gilt es End-to-End-Szenarien für kritische Wertschöpfungsketten aufzubauen und im Sinne eines „Plan B“ zu bewerten. Innerhalb zugrunde gelegter Ramp-up-Zeitpunkte und Phasen sind nach unserer Erfahrung folgende Elemente bei der Erarbeitung von Best, Base und Worst Case Szenarien zu berücksichtigen
    • Erwartete Absatzentwicklung je Region und daraus resultierende Bedarfe
    • Erforderliche Eigen- und Zuliefer-Kapazitäten zur Versorgung der Regionen
    • Personalstruktur und -bedarfe (intern / extern)
    • Erforderliche Bestände in der Supply- und Wertschöpfungskette
    • Reaktionshebel
  • Wählen Sie den „richtigen“ Detailgrad für die Szenarien. Es geht weniger um eine 100%-Simulation als vielmehr um eine grobe, jedoch aussagefähige Auswirkungsanalyse mit Ableitung pragmatischer und schnell umsetzbarer Maßnahmen zur Sicherstellung des Wiederhochlaufens. Hier haben wir umfangreiche Erfahrungen und können schnell mit Ihrem Team gemeinsam starten.
  • Machen Sie Szenarien greifbar – hinterlegen Sie diese mit Maßnahmen. In der Folge sind Maßnahmen für den eigenen Produktionsverbund zu definieren, z.B. Verlagerung von Aufträgen in andere Werke bis zum Wiederanlauf des Covid-19-betroffenen Werkes oder Bestandsaufbau wie auch Ausgleich von Beständen zwischen Werken. Entsprechend sind Szenarien zur Stabilisierung kritischer Lieferketten zu erarbeiten, z.B. Verlagerung von Produktionsumfängen an andere Lieferantenstandorte unter Berücksichtigung von Bestandsaufbau und möglichweise höheren Logistikkosten. Zu ergänzen sind Szenarien zum Neuanlauf von Produkten, die nun durch Covid-19 massiv beeinflusst werden. Ausgehend von der krisenbedingten Beeinflussung von Absatzplänen sind zudem mögliche Anlaufverschiebungen aufgrund z.B. fehlender Bereitstellung von Werkzeugen oder Lieferstörungen zu bewerten und deren Auswirkung in den obigen Szenarien zu berücksichtigen.
  • Prüfen Sie die Überleitung der Szenarien mit Ihren PPS-Systemen. Ein wesentliches Element und Erfolgsfaktor in diesem Zusammenhang ist die Überleitung der Szenarien in die Produktionsplanungs- und Steuerungsprozesse sowie die dahinter stehenden Parameter und Stammdaten, z.B. Anpassung Planungszyklen, Sicherheitsbestände oder Sollreichweiten.

ROI-EFESO

ROI-EFESO verfügt über jahrelange Erfahrung und hochspezialisierte Instrumente zur Identifizierung und Bewertung von Supply Chain Risiken. Kontaktieren Sie uns für schnelle und pragmatische Unterstützung bei Ihrer Supply Chain Herausforderung.

Ihre Ansprechpartner

Michael Jung
Ralf Bechmann
Helmut Wirtz
Kontakt

COVID-19 RESPONSE PROGRAM

reifegrad

#1
Transparenz über mögliche Krisenverläufe und Auswirkungen auf das Unternehmen schaffen

mehr
Value & Use Cases

#2
Vitalität der Kernorganisation gewährleisten, Liquidität sichern und Handlungsfähigkeit aufrechterhalten

mehr
IoT - IoT-Architektur

#3
Task Force aufsetzen, Supply Chain Risiko-Assessment durchführen, Ramp-up-Szenarien planen

mehr
icon-organisation

#4
Durch handlungsfähige Task-Forces schnellen und fehlerfreien Ramp-up sicherstellen

mehr
Transformation

#5
E2E-Supply Chains neu austarieren und in der Krise bewährte „Minimum Viable Processes“ nachhaltig verankern

mehr
Transformation

#6
Die Organisation auf eine Welt wiederkehrender Schocks und Disruptionen vorbereiten

mehr