#5
Realign Strategy – Jetzt aus der Krise lernen und das Unternehmen neu aufstellen
Die Corona-Pandemie hat die Schwachstellen bestehender Wertschöpfungsketten deutlich gemacht. Um leistungsfähiger und widerstandsfähiger aus der Krise hervorzugehen, müssen E2E-Supply Chains neu austariert und in der Krise bewährte „Minimum Viable Processes“ nachhaltig in der Organisation verankert werden. Statt einer reinen Kostenorientierung rücken dabei in der Post-COVID-Welt Risikobetrachtungen vermehrt in den Fokus, mit dem Ziel, Produktions- und Lieferketten auf verschiedene Krisenszenarien vorzubereiten – seien es Pandemien, Cyberviren oder andere Bedrohungslagen.
Was jetzt zu tun ist
- Priorisieren Sie Resilienz und Responsiveness in Ihrer Strategieentwicklung höher als bisher. Stärken Sie
Widerstandsfähigkeit, Schnelligkeit und Flexibilität im Supply Chain und Produktions-Netzwerk etc. Das
umfasst,
branchen- und einzelfallspezifisch, z.B.:
- Die Beherrschung kritischer Fertigungsketten durch Anpassung der Eigenfertigungstiefe
- Bewusster Aufbau von Redundanzen und Risikoreduzierung in der Sourcing-Strategie
- Wertschöpfung in kleineren flexibleren Einheiten als mögliche Lösung (gilt nicht für anlagenintensive Produktionen)
- Aufbau variabler Produktionskapazitäten als Basis für variablere Kostenstrukturen
- Nutzen Sie die Digitalisierung als Chance für die Erweiterung Ihres Geschäftsmodells. z.B. durch Erweiterung des Geschäftsmodells (neue Vertriebskanäle, neue Services und Produkte)
- Erhalten Sie sinnvolle Elemente der in der COVID-19 Pandemie gelebten ‚Minimum Viable Organization‘ auch nach der Krise aufrecht. z.B. Fokussierung auf die wesentlichen Prozesse mit geringem organisatorischem Aufwand.
- Erhöhen Sie die Anpassungsfähigkeit Ihrer Standorte bzw. Einheiten. Grundsätzlich kann zwischen folgenden Strategien unterschieden werden: Resiliente Einheiten, die sich (schnell) verändernden Markt- und Umfeldsituationen anpassen können, oder hochspezialisierte (kleine) Einheiten, die bei entsprechenden Veränderungen bewusst aufgegeben werden.
- Minimieren Sie Supply Chain-Risiken durch Anpassung Ihrer Global Footprint Strategie. Mögliche Stellschrauben sind dabei z.B.:
- Rolle, Belegung, Größe und Anzahl der Werke, z.B. In the region, for the region, Anpassungsfähigkeit der Produktion hinsichtlich Menge und Produktmix erhöhen
- Standardisierte, modulare Produktionseinheiten mit entkoppelter Vorproduktionseinheiten zur Steigerung der Flexibilität (Produktmix)
- Entwicklung darauf angepasster Organisationskonzepte und Steuerungssysteme: Mix aus zentralistisch und föderal
- Unternehmens-interne single-source vermeiden oder schnellen Aufbau von second-source ermöglichen
- Risikoreduzierende Sourcing-Strategie, um unabhängiger von einzelnen Regionen zu werden
- Routen optimieren (z.B. Redundante Route, kritische Knotenpunkte vermeiden)
- Lagerhaltung um Risikopuffer anpassen
- Schnelleren Anlauf ermöglichen (z.B. Transparente Supply Chain, Einsatz entkoppelter / flexibler Produktionszellen)
- Durchgängige S&OP: Transparenz über komplette SC & Werkzeugset, um Szenarien zu konfigurieren / simulieren /optimieren / steuern
- Behalten Sie bei allen Resilienzüberlegungen auch die Wirtschaftlichkeit im Blick. Auch in späteren „guten“ Zeiten muss der Kunde bereit sein, den entsprechenden Aufwand zu bezahlen.
- Bauen Sie Online-Geschäftsmodelle aus
- Unterstützen und skalieren Sie Services durch digitale Assistenzen (RPA)
- Erkennen Sie mithilfe von Advanced Analytics Marktveränderungen und -entwicklungen frühzeitig und reagieren Sie auf den prognostizierten Verlauf (z.B. early alert systems)
- Schaffen Sie Transparenz in der Lieferkette durch Supplier Relationship Management Portale mit (teil-)automatisierten Sourcing-Prozessen
- Nutzen Sie Digital Twins in Produktion und entlang der gesamten Supply Chain, um Ramp-down und Ramp-up mit Auswirkungen auf Absatz, Produktion und Logistik inkl. möglichen Maßnahmen als Regelprozess zu simulieren und vorausschauend eingreifen zu können
- Erreichen Sie eine höhere Transparenz und Reaktionsgeschwindigkeit der Supply Chain durch stärkere horizontale und vertikale Integration
- Nutzen Sie Effizienzsteigerungen durch Digitaltechnologien (z.B. Digital Loss Model) für eine flexible und wirtschaftliche Produktion in Hochlohnländern
- Setzen Sie Advanced Manufacturing Technologien (höhere, dennoch flexible Automatiserung, additive Manufacturing ermöglich schnelle Conversion etc.) um zusätzliche Effizienzpotenziale zu heben
- Gestalten Sie IT-Architekturen anpassungsfähiger, um Services auch an Ramp-down und Ramp-up-Szenarien anpassen zu können
- Richten Sie Ihr Produktportfolio an den Marktbedürfnissen der Post-Corona-Ära neu aus.
- Denken Sie das Produkt Management aus dem veränderten Markt heraus und setzen Sie es neu auf
(z.B. per Design
Thinking)
- Analyse der Kundenbedürfnisse nach der Krise
- Welche künftigen Produkte und Services sind mit den verfügbaren Ressourcen entwickelbar?
- Produkt-Shift: Mit Post-Krisen-Produkten schnell Marktanteile gewinnen
- Identifizieren Sie im Rahmen einer Marktanalyse weiße Flecken in der eigenen Branche und im Ökosystem als Chance zur Positionierung in der Post-COVID Welt.
- Nutzen Sie die Situation, um eine Portfolio-Bereinigung zur optimierten Ressourcennutzung und kurzen Produkt-Time-to-Market durchzuführen
- Verwenden Sie Standardkomponenten bzw. nutzen Sie bevorzugte Commodities statt Eigenentwicklungen (Reduktion der Entwicklungstiefe bzw. Wertschöpfungstiefe)
- Erhöhen Sie die Resilienz, indem das Portfolio diverser aufgestellt wird (Risk Spreading)
- Denken Sie das Produkt Management aus dem veränderten Markt heraus und setzen Sie es neu auf
(z.B. per Design
Thinking)
- Adaptieren Sie Mitarbeiterkompetenzen zur Erweiterung der Handlungsoptionen im
Krisenfall.
- Leiten Sie aus dem Ziel-Produkt-Portfolio und der Wertschöpfungstiefe ab, welche Kompetenzen intern benötigt werden und welche outgesourct werden können.
- Klären Sie, ob sich eine geografische Konzentration kritikaler Fähigkeiten vermeiden lässt?
- Gestalten Sie die Teamaufstellung im Trade-off zwischen Social Distancing (jeder für sich alleine) und Ausfallsicherheit (gegenseitiges Ergänzen).
- Steigern Sie die Reaktionsfähigkeit in der Produktentwicklung.
- Kontinuierliche Modernisierung der Entwicklungsstrukturen und Technologien – insbesondere Kollaborationsstrukturen, Tools & Systeme (z.B. PDM/PLM/ALM/…)
- Evidenzbasiertes Management zur regelmäßigen Adaption der Entwicklungsstrategie
- Ökosystem- und Risikobetrachtung (aktuelle/geplante) Ausrichtung
- Kollaborative Innovationen und Plattformen
- Continuous scenario planning & Initiativenbewertung
- Nutzung von Lean Startup & Fast Pivoting Methoden und fast feedback cycles zum schnellen Identifizieren potenzieller neuer Produktideen (Vermeidung von unnötigen Ressourcen)
- Schnelle Adaption und Standardisierung von gesamthaften Entwicklungsabläufen
- Prozessmodularisierung
- Anpassung Development Value Chain, z.B. Mitarbeiterpositionen – flexibility of technology
- Notfallpläne mit Aufrechterhaltung von Notfall-Support und Sicherung der Betriebsmittel
- Steigern Sie die Arbeitseffizienz in der Entwicklungsorganisation, z.B. durch:
- Enterprise Architecture Management zur Verknüpfung von Geschäftsabläufen und Entwicklungsabläufen. Tools, Systeme & Daten sind hierfür die Grundlage.
- Optimierung der Abläufe und Ableitung von z.B. Ausfallszenarien
- Steigerung der Transparenz aller an der Entwicklung beteiligten Organisationsbereiche
- Treffen von informierten Entscheidungen auf Basis klarer, funktionsübergreifender Abhängigkeiten
- Prozessautomatisierung durch Digitalisierung (z.B. Einsatz unterstützender Analytics-Systeme und AI, Automatisierungstools z.B. Edge-Computing) zur Abstimmung und Beschleunigung der Arbeitsabläufe, Vermeidung von Fehlern, ggf. Reduktion des Personaleinsatzes
- Stärkung von Simulation und Virtualisierung, um Aufwände zu reduzieren und Abhängigkeiten von Testinstallationen und spezifischen Lokalitäten zu minimieren
- Schaffen Sie die technische-organisatorischen Voraussetzungen (z.B. Mobile Geräte, Cloud-Lösungen, Sicherheit etc.) um Remote-Arbeit gezielt aufsetzen und attraktiv zu machen (z.B. Qualifizierung der Mitarbeiter:innen, Aufgabenverteilung, Büroorganisation, Remotearbeitsplätze, Infrastruktur in Homeoffices unterstützen).
- Etablieren Sie ein Führungssystem für verstärkt dezentral arbeitende Organisationen (Steuerungsmechanismus, Performance Tracking, etc.) etablieren
- Updaten Sie Ihr Führungsleitbild definieren Sie rollengerechtes Verhalten im Umgang mit Krisen
- Schaffen Sie Transparenz über Skills und Kompetenzen und bauen Sie – besonders bei kritischen Skills – Redundanzen auf
- Nehmen Sie eine inhaltliche, methodische und didaktische Neuausrichtung der Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen vor
- Sorgen Sie für eine stärkere Berücksichtigung von HSE-Aspekten bei der Arbeitsplatzgestaltung – z.B. social distance workplace Design (Büro & Produktion)
- Erhöhen Sie den Grad der Prozessautomatisierung (RPA) – auch Desktop-Automatisierung (individuelle Automatisierung am Arbeitsplatz)
ROI-EFESO unterstützt Sie bei der Neuausrichtung Ihrer E2E-Supply Chains und der nachhaltigen Verankerung von bewährten „Minimum Viable Processes“ in Ihrer Organisation für die Zeit nach der Krise.
ROI-EFESO
ROI-EFESO unterstützt Sie bei der Neuausrichtung Ihrer E2E-Supply Chains und der nachhaltigen Verankerung von bewährten „Minimum Viable Processes“ in Ihrer Organisation für die Zeit nach der Krise.
COVID-19 RESPONSE PROGRAM
#1
Transparenz über mögliche Krisenverläufe und Auswirkungen auf das Unternehmen schaffen
#2
Vitalität der Kernorganisation gewährleisten, Liquidität sichern und Handlungsfähigkeit aufrechterhalten
#3
Task Force aufsetzen, Supply Chain Risiko-Assessment durchführen, Ramp-up-Szenarien planen
#4
Durch handlungsfähige Task-Forces schnellen und fehlerfreien Ramp-up sicherstellen
#5
E2E-Supply Chains neu austarieren und in der Krise bewährte „Minimum Viable Processes“ nachhaltig verankern
#6
Die Organisation auf eine Welt wiederkehrender Schocks und Disruptionen vorbereiten