Über zwei Stoßrichtungen zur Operativen Exzellenz
Neuausrichtung eines globalen Brauerei-Netzwerks mit OPEX / WCOM*
Für sein globales Netzwerk mit mehr als 150 Brauereien in 70 Ländern startete ein führendes Unternehmen der Brauereibranche eine Initiative zur kontinuierlichen Verbesserung. Zwei Zielsetzungen standen dabei im Vodergrund: Einerseits mussten Kosteneffizienzverbesserungen in den Betrieben erzielt werden, um neue Akquisitionen zu realisieren. Andererseits sollte eine gemeinsame, standardisierte Arbeitsweise die globalen Lieferkettenabläufe optimieren.
Gemeinsam mit ROI-EFESO entwickelte und implementierte der Getränkehersteller ein maßgeschneidertes *OPEX- (Operational Excellence) / WCOM- (World Class Operations Management) Programm. Die besondere Herausforderung: einen "common sense" für die Weiterentwicklung der unterschiedlichen Organisations- und Managementkulturen an den einzelnen Standorten zu finden. Und darauf aufbauend ein effektives, standardisierbares Set an Methoden für die fortlaufende Verbesserung zu etablieren.
ROI-EFESO Lösungsansatz
Für ROI-EFESO war dieses Projekt der Ausgangspunkt, den eigenen WCOM-Ansatz zu entwickeln und umzusetzen. Mit einem standardisierten Set von Maßnahmen gelang die weltweite WCOM-Verankerung in der Organisation.
MEHRLessons Learned
Durch die enge Zusammenarbeit mit den ROI-EFESO-Länderteams gelang es, die Mitarbeiter an den Standorten für WCOM zu begeistern. Zudem ist das Verständnis für die kulturelle Dimension der Arbeit ebenso wichtig wie das fachliche Betriebswissen.
MEHRROI-EFESO Erfolgsmodell
Dank des WCOM / OPEX-Ansatzes verdoppelte das Unternehmen seine Produktivität und senkte die variablen Kosten um 35 %. Dies trug zu Einsparungen in der Lieferkette von 400 Millionen Euro bei.
MEHRLeistungssteigerung im Brauerei-Shopfloor
Vor Beginn des Projekts mit ROI-EFESO verfolgte die Brauereigruppe mit einem internen Beratungsteam unterschiedliche Ansätze, um z. B. Produktionskosten zu senken, Risiken in der Lieferkette zu minimieren oder Prozesse zu straffen. Dabei wurden klassische Methoden wie ausführliche Assessments in den Produktionslinien eingesetzt, die detaillierte Anleitungen für (theoretische) Verbesserungen erbrachten – aber nur geringe, tatsächliche Ergebnisse.
An diesem Punkt erkannte das Unternehmen, dass es seine vorhandenen Stärken unter Berücksichtigung neuer Ideen aus der Organisationsentwicklung besser nutzen konnte. In einem Pilotprojekt mit ROI-EFESO in einem südamerikanischen Werk erprobte es, welche Ergebnisse ein WCOM-Programm erzielen kann: In wenigen Monaten steigerte das Projektteam aus Mitarbeitern und ROI-EFESO-Beratern die Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Effectiveness, OEE) der Linien durch eine effektivere Instandhaltung deutlich.
Bei einem Vor-Ort-Termin überzeugte sich das Management aus der europäischen Zentrale davon, wie effektiv und nachhaltig das WCOM-Programm funktioniert. So verzeichnete das Werk nicht nur eine deutliche Leistungssteigerung in den KPI der Pilotlinie. Zusätzlich waren die Mitarbeiter von den neuen Arbeitsprozessen begeistert – und hochmotiviert, ihre Erfahrungen als "Best Practice" an andere Linien und Werke weiterzugeben.
Entsprechend schnell erkannte die Brauereigruppe das enorme Potenzial des WCOM-Ansatzes und beauftragte ROI-EFESO, die Erfolgsgeschichte des Pilotprojekts an anderen Standorten weltweit fortzusetzen. Da das Unternehmen in den folgenden Jahren Biermarken in Asien, Afrika und an anderen Standorten erwarb, erwies sich der Zeitpunkt des Projektstarts als ideal.
Getränkehersteller profitiert von WCOM-Best-Practices der Automobilindustrie
Zur Erfüllung dieses Auftrages nutzte das Projektteam einen Ansatz, den ROI-EFESO zuvor bei einem Automobilzulieferer entwickelt und erfolgreich in dessen Werken auf der ganzen Welt eingeführt hatte. Dieser basierte auf dem japanischen Total Productive Maintenance (TPM)-Ansatz. Durch die Übernahme dieses bewährten Verfahrens für seine betrieblichen Systeme und Methoden verdoppelte der Brauereikonzern die Produktivität seiner Fabriken innerhalb eines Jahres – und für ROI-EFESO war dies der Ausgangspunkt seines eigenen WCOM-Ansatzes.
Bei derartigen kontinent- und kulturübergreifenden Projekten sollte ein Implementierungspartner mindestens zwei essentielle Fähigkeiten miteinbringen: Erstens muss er ein standardisiertes Set von Methoden und Umsetzungsmaßnahmen für die Werke entwickeln können. Darüber hinaus muss er -zweitens - dazu in der Lage sein, diesen Standard in der jeweiligen Landessprache zu kommunizieren und zu einem festen Bestandteil der Qualifizierung der Mitarbeiter an den Standorten zu machen. Das ROI-EFESO-Projektteam verfolgte mit dem Getränkehersteller den folgenden WCOM-Ansatz (World Class Operations Management) als "zweigleisigen" Weg, um die Projektziele zu erreichen:
Stoßrichtung I: WCOM in der Fabrik
- Zero-loss-Prinzip: Der von ROI-EFESO entwickelte WCOM-Ansatz basiert auf dem Null-Verlust-Prinzip (zero-loss) und umfasst die Dimensionen Verlusterkennung, Verlustbeseitigung und Verlustvermeidung. Die Kenntnis aller Verluste und ihres Wertes half dem Unternehmen, die richtigen Entscheidungen über die wirksamsten Ansatzpunkte für Verbesserungen zu treffen. Gemeinsam wurde das passende Instrumentarium entwickelt, um diese Verluste zu minimieren oder zu beseitigen.
- Befähigung zu OPEX: Gleichzeitig baute das Projektteam Schritt für Schritt und in Zusammenarbeit mit allen wichtigen operativen Ebenen ein entsprechendes OPEX-System auf. Dies beschränkte sich nicht auf eine technologiegestützte Weiterentwicklung der Prozesse und IT / OT-Systeme. Ebenso wichtig war die Befähigung der Mitarbeiter, diese Prozesse und Systeme im Alltag zu nutzen – und eine ständige Verbesserung auf lange Sicht eigenständig voranttreiben zu können und zu wollen.
Im Ergebnis konnte das Unternehmen die OEE im gesamten Werksverbund um 20 % deutlich steigern. Außerdem wurde die Materialverschwendung um fast ein Viertel reduziert.
Stoßrichtung II: WCOM außerhalb der Fabrik
In der Anfangsphase des Projekts erkannte das Unternehmen, dass das WCOM-Programm von ROI-EFESO Potenziale über Werks- und Ländergrenzen hinaus freisetzen kann. Daher erweiterte es seinen Fokus auf Verbesserungen im gesamten globalen Wertschöpfungsnetzwerk und fügte dem Programm die folgenden Phasen und Elemente hinzu:
- Strategie / Fahrplan: Das Projektteam entwickelte ein klares strategisches Konzept („Warum“) und kombinierte dieses mit einer soliden Steuerung („Wie, Wer und Wann“). Dies spielte eine Schlüsselrolle bei der Sicherstellung einer effektiven und effizienten Umsetzung der einzelnen Verbesserungsprojekte („Was“) in den operativen Bereichen. Als Schlüsselelement erwies sich hier eine konzernweite Roadmap, die die Programmziele mit der übergreifenden Unternehmensstrategie verband.
- Umsetzung / Toolkit: Wie das WCOM-Programm für die Produktion starteten auch die anderen WCOM-Programme für das Wertschöpfungsnetzwerk an Pilotstandorten und wurden schließlich unternehmensweit übertragen. Alle lokalen Projekte nutzten ein Toolkit mit maßgeschneiderten, standardisierten Methoden und (IT-)Tools in der jeweiligen Landessprache. Insgesamt nahm das Unternehmen weltweit mehr als 20.000 Verbesserungsprojekte in Angriff.
- Weiterentwicklung / Best Practices: Der Brauereikonzern überwachte die Fortschritte bei der Umsetzung des Programms an den jeweiligen Standorten genau. Das OPEX / WCOM-Know-how wurde nicht nur durch Schulungsmaßnahmen (z.B. mit Best Practices) vermittelt. Die Integration nach dem "Train-the-Trainer"-Prinzip in den Arbeitsalltag der Mitarbeiter ermöglichte darüber hinaus eine eigenständige Umsetzung des Programms in allen Bereichen und Ebenen der Organisation.
Wertschöpfungsstandards international kommunizieren
Bei der Umsetzung der oben beschriebenen Punkte erwiesen sich folgende Erfahrungswerte als besonders kritisch für den Erfolg des gesamten Projekts:
Präsenz zeigen und Passion vermitteln – in der Landessprache.
Bei der Erstellung der Toolkits lag der Fokus nicht auf Technologien. Vielmehr ging es darum, funktionierende Lean / TPM-Methoden so zu standardisieren, dass sich die WCOM-Einführung an allen Standorten weltweit einheitlich in der jeweiligen Landessprache durchführen ließ. In dieser Phase erwies sich die Anwesenheit der ROI-EFESO Berater aus den jeweiligen Länderteams als wichtiger Erfolgsfaktor: Sie waren über einen längeren Zeitraum ein bis zwei Tage vor Ort in den Produktionslinien aktiv, so dass sich schnell ein gemeinsamer Teamgeist mit den Brauereimitarbeitern entwickelte.
Perspektiven von der Linie bis zum Vorstand berücksichtigen.
Das Verständnis für die kulturelle Dimension der Arbeit ist ebenso wichtig wie die fachlichen Kenntnisse im Betrieb. Es genügt nicht, einzelne Teams oder Einheiten der Organisation für WCOM / OPEX zu begeistern – dies sollte "auf breiter Front" erreicht werden. Das Team erlebte insbesondere die erfolgreiche Kommunikation zwischen allen Hierarchieebenen als wertvolle Erfahrung. Vom ersten Tag an wurden die richtige Storyline und die richtigen Argumente verwendet, um mit allen wichtigen Mitarbeitern zu kommunizieren – vom Maschinenführer bis zum CEO.
Die richtigen Kontrollinstrumente nutzen.
Vor Projektbeginn verfügte das Unternehmen über ein Auditsystem für Qualität, Wartung und das Management komplexer Produktions- und Logistikprozesse. Solche Systeme sind unverzichtbar, um Fortschritte zu überwachen und die Ursachen von Fehlern und Erfolgen greifbar zu machen. In diesem Projekt wurde die Perspektive bewusst völlig verändert: Anstatt einem "Top-Down"-Ansatz der Konzernzentrale zu folgen, entwickelten die lokalen Standorte ihre Best-Practice-Lösungen für Sicherheit, Qualität, Instandhaltung, Planung usw. Durch deren standort- und länderübergreifenden Austausch im Rahmen des WCOM / OPEX-Programms profitiert das gesamte Unternehmen.
WCOM-Befähigung für Gegenwart und Zukunft
Das Unternehmen etablierte eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung in seiner gesamten Supply-Chain-Organisation und in den 150 Brauereien, die das gemeinsam entwickelte Programm konsequent umsetzten. Als zentrale Erfolgsfaktoren erwiesen sich in diesem Fallbeispiel:
- Der Aufbau eines maßgeschneiderten, standardisierbaren „Rahmens“ für das Operational Excellence / WCOM-Programm mit ROI-EFESO und die gemeinsame, schrittweise Einführung des Programms in den operativen Einheiten.
- Die gemeinsame Erarbeitung einer methodischen Toolbox mit allen wichtigen Handlungsfeldern in Produktion und Logistik (siehe Grafik mit Beispielen).
- Die Entwicklung und Durchführung von On-the-Job-Trainings für Tausende von Mitarbeitern zu WCOM / OPEX-Methoden, um die Teams an den Standorten in die Lage zu versetzen, WCOM in neuen Einheiten oder übernommenen Werken selbstständig einzuführen. Auch die Werksleitung nutzte theoretische und praktische Schulungen zum Change Management.
Die Projektergebnisse belegen, wie effektiv dieser Ansatz für die Brauereigruppe war: In den ersten acht Jahren der Programmumsetzung verdoppelte sich die Produktivität und die fixen sowie variablen Kosten sanken um 35 %. Dies trug zu Einsparungen in der Lieferkette in Höhe von 400 Mio. Euro bei. Der vielleicht wichtigste Vorteil ist jedoch der zukunftsorientierte Charakter des Ansatzes von ROI-EFESO: Dank der gezielten Schulung von rund 700 Mitarbeitern kann das Unternehmen die kontinuierliche Verbesserung seiner Produktion und Logistik stetig vorantreiben.