,HANCHO‘ ist ein Begriff aus dem Japanischen und bedeutet Verbesserungsmanager und auch Gruppensprecher. Han steht dabei für ‚(kleine) Gruppe‘, chō für ‚Sprecher/Leiter‘. Funktion und Bedeutung des HANCHO stehen in engem Zusammenhang mit dem bekannten Lean Management. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr der HANCHO auf der Teamleiter-Ebene bei einem japanischen Automobilkonzern. Seine Implementierung in den Produktionsprozess bescherte dem Autokonzern signifikante Verbesserungen in den Abläufen und führte zu einer hohen Qualitätssteigerung.
Ein HANCHO in der Industrie ähnelt dem Teammanager oder Gruppensprecher einer kleineren Produktionsgruppe von circa 6 bis 10 Personen. Er ist weisungsbefugt und kennt sich mit sämtlichen Prozessen und Arbeitsschritten im Produktionswerk sehr gut aus. Bei Personalproblemen und Engpässen kann er an unterschiedlichen Arbeitsplätzen mitarbeiten und aushelfen. Das könnte zwar auch ein Springer übernehmen, aber die Fähigkeiten eines HANCHO als Beobachter, Führungskraft und Mitarbeiter sind weitreichender. Er ist jemand, der sein Team zum Wachstum antreibt, Standards entwickelt und überprüft, Probleme löst und kontinuierlich Verbesserungsvorschläge (KVPs) anstrebt. Er führt sein Team, schult und informiert es, sorgt für reibungslose Abläufe, übernimmt das Qualitätsmanagement und sorgt für die Aus- und Weiterbildung der einzelnen Mitarbeiter.
Vor allem im Lean Management üben Führungskräfte eine generalistische Funktion aus. Der HANCHO gehört zwar der niedrigsten Führungsebene an, untersteht bspw. dem Gruppenleiter, Schichtleiter oder auch dem Meister in einem kleineren Betrieb, dennoch muss er eine hohe soziale Kompetenz mit einem technisch-produktiven Wissen verbinden. Um sein Team nach diesen Maßstäben zu führen sowie kontinuierlich Leistungen auf einem hohen Niveau abzurufen, ist es wichtig, dass der HANCHO stets auf dem aktuellen Stand der Dinge ist. Eine hohe Weiterbildungsquote und -bereitschaft sind dabei unerlässlich.