In erster Linie wird unter ´Six Sigma´ ein statisches Qualitätsziel verstanden. Der Definition nach entspricht Sigma der Standardabweichung einer Gaußschen Normalverteilung. Aus der Anzahl der Fehler in einem Prozess lässt sich mit Hilfe von Tabellen oder Statistikprogrammen das Sigma-Niveau ermitteln. Bei vier Sigma treten bei einer Million Fehlermöglichkeiten 6210 Fehler auf. Ein Niveau von sechs Sigma bedeutet weniger als vier Fehler (3,4 PPM), das entspricht einer Null-Fehler-Produktion. In anderen Worten: In einem einzelnen Prozessschritt darf der Fehleranteil nicht höher als 0,00034% betragen.
´Six Sigma´ ist aber auch die gleichnamige Methode, die im Grunde ein Qualitätsmanagement ist. Ihr Kernelement ist die Beschreibung, Messung, Analyse, Verbesserung und Überwachung (Define, Measure, Analyze, Improve and Control - DMAIC) von Geschäftsvorgängen mit statistischen Mitteln. Die Ziele orientieren sich an finanzwirtschaftlich wichtigen Kenngrößen des Unternehmens und an Kundenbedürfnissen. Es sollen so Maßnahmen identifiziert und umgesetzt werden, um ein höheres Sigma-Niveau zu erreichen. Jedes höhere Sigma ist rein rechnerisch immer schwieriger zu erreichen. Typische Methoden und Werkzeuge die dabei verwendet werden sind unter anderem das Kano-Modell, das Qualitätshaus (House of Quality- HoQ), die Qualitätsfunktionsdarstellung (Quality Function Deployment - QFD) so wie die Fehlermöglichkeits und -einflussanalyse (Failure Mode and Effects Analysis - FMEA).