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Expertenbeitrag

Strategien für die digitale Transformation entwickeln

Experte:    Jonas van Thiel, Partner, EFESO   |   29.10.2024   |   Teilen auf in

 

Von Jonas van Thiel und Christopher Martin, EFESO

Chatbots, die bei der Anlagenwartung assistieren, digitale Zwillinge als Prozessbeschleuniger oder KI als Qualitätsprüfer – an der Verfügbarkeit von Technologien kann es nicht liegen, wenn die digitale Transformation nicht vorankommt. Der Erfolg industrieller Digitalisierung wird von deren Ausgangspunkt maßgeblich mitbestimmt: einer durchdachten, tragfähigen und zugleich flexiblen Strategie für diese „Reise“.

Die Auseinandersetzung mit einer solchen strategischen Ausrichtung kann schnell zu kurz kommen, wenn der Fokus auf einzelnen Digitalisierungsinitiativen bzw. -programmen liegt, die unterschiedliche Prozesse und Abteilungen im Unternehmen adressieren. Das lenkt zuweilen von der Auseinandersetzung mit wesentlichen Fragestellungen ab:

  • Welche technologischen und methodischen Elemente sind auf welchen Zeitachsen erfolgskritisch?
  • Was sind die tatsächlich wertschöpfungsrelevanten Digitalisierungsmaßnahmen?
  • Werden vorhandene Technologien bereits optimal eingesetzt? Falls ja, wie skaliert man sie richtig?

 

Herausforderungen in Chancen verwandeln – und Chancen in Profite

Seit vielen Jahren gestalten Industrieunternehmen mit uns Transformationsprozesse, sei es mit Schwerpunkten wie Industrie 4.0, OPEX / WCOM™* oder dem Operations Footprint. Dabei verfolgen sie unterschiedliche Zielsetzungen – etwa, wenn sie Werke zu einer Future Factory weiterentwickeln oder Digitale Exzellenz in ihren Operations-Abläufen erreichen wollen.

Bei der Strategieentwicklung für eine digitale Transformation sind die folgenden Leitlinien hilfreich. Sie schaffen die Grundlage, damit Digitalisierung nicht in Irrwegen und Sackgassen versandet, sondern Herausforderungen in Chancen und diese schließlich in messbare Ergebnisse verwandelt.

Haben Sie den Mut, die ursprüngliche Strategie zu ändern!

Eine digitale Transformation verfolgt in der Regel konkrete Ziele. Die Herausforderung besteht darin, alle notwendigen Elemente und deren Zusammenwirken von Anfang an zu identifizieren und richtig zu bewerten. Die Verfolgung einer Strategie sollte daher als ein kontinuierlicher Prozess verstanden werden, der immer wieder neu zu bewerten ist – sowohl hinsichtlich der Ziele als auch der eingesetzten Mittel.

Konzentrieren Sie sich auf den Kern ihrer Arbeitsprozesse!

In den täglichen Arbeitsabläufen entscheidet es sich, welche Ergebnisse eine digitale Transformation erbringt. Überprüfen Sie daher sorgfältig die Prozesse und Bedingungen auf der Arbeitsebene. Dabei reicht es nicht aus, digitale Werkzeuge zu nutzen – das größte Kapital besteht darin, selbst zum digitalen Unternehmen zu werden.

Denken Sie nicht in Einzellösungen!

In seltenen Fällen lassen sich Digitalisierungslösungen, die lokal bestens funktionieren, eins zu eins auf weitere Standorte übertragen. In der Regel hat jede Fertigung bzw. jedes Werk spezifische Anforderungen, so dass die Lösung ein gewisses Maß an Flexibilität bieten sollte. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine solide technische Infrastruktur von entscheidender Bedeutung. Zugleich gilt: nicht jedes Problem muss mit einer IT-Anwendung gelöst werden – und ein relevanter Mehrwert entsteht nicht aus einer Einzellösung, sondern aus dem Zusammenwirken mehrerer Lösungen.

„Es reicht nicht aus, digitale Werkzeuge zu nutzen – das größte Kapital besteht darin, selbst zum digitalen Unternehmen zu werden.“ 

 

Best-Practice-Strategien zur Orientierung nutzen

Einige Unternehmen, die mit OPEX-Programmen bereits systematisch den Reifegrad ihrer gesamten Organisation hin zur Exzellenz weiterentwickeln, nutzen Digitalisierung als Treiber in diesem Prozess. Sie haben erkannt, dass bei der Umsetzung von Digitalisierungsstrategien Flexibilität eher zum Erfolg führt als Dogmatik. Passend zu neuen technologischen Entwicklungen und Marktbedingungen korrigieren sie regelmäßig den Kurs ihrer digitalen Transformation, etwa hinsichtlich der Prinzipien, Methoden und Rollen. Dabei kennzeichnen insbesondere fünf Elemente erfolgreiche Strategien:

Mehrdimensionales Zielbild

Anhand der Operations-Anforderungen an die digitale Transformation skizziert das Zielbild deren Stoßrichtungen und Umfang. Das Zielbild dient zudem als Orientierungspunkt für abteilungsübergreifende Initiativen und schafft ein gemeinsames Verständnis von der Zielsetzung bei den beteiligten Akteuren im Unternehmen.

Community-Prinzip

Der Aufbau von innerbetrieblichen „Communities“ ist der beste Weg, um Kernthemen, Rollen und Verantwortlichkeiten an Experten zu übergeben. Diese steuern dann den (kulturellen) Veränderungsprozess und koordinieren die Befähigung der Mitarbeiter.

Fabrikübergreifende Perspektive

Digitalisierungsvorreiter ermitteln bereits in der Strategiephase das geeignete methodische Tool-Set für die anschließende Umsetzung. Dies beschränken sie meist nicht auf ein Pilot- bzw. Leitwerk, sondern denken über die Werksgrenzen hinaus – z.B., indem sie die Rahmenbedingungen benennen, die ein lokales und globales Gelingen der Transformation unterstützen.

IT-Architektur und Technologie-Radar

Je flexibler und skalierbarer die IT-Architektur gestaltet ist, desto flexibler kann das Unternehmen seine Digitalisierungsstrategie neu ausrichten bzw. anpassen. Bei der Gestaltung der IT-Architektur sollte daher ein modularer Ansatz in Erwägung gezogen werden. Um Innovationsvorsprünge zu erzielen und zu halten, ist ein „Technologie-Radar“ inkl. Scouting und Evaluierung geeigneter Lösungen hilfreich.

Strategie-Zyklus

Für die meisten Unternehmen ändern sich die Markt- / Wettbewerbsbedingungen regelmäßig. Mit dem Instrument eines kontinuierlich nachverfolgten „Strategie-Zyklus“ werden diese Veränderungen sichtbar und besser kalkulierbar – und die Strategie für die digitale Transformation lässt sich entsprechend weiterentwickeln.

* Operational Excellence / World Class Operations Management

Erfahren Sie hier, wie Industrieunternehmen ihre Digitalisierungsstrategie mit EFESO entwickeln und verwirklichen:

WCOM als Ausgangspunkt der digitalen Transformation > 

Entwicklung einer konzernweiten Digitalisierungsstrategie >

Zielbild für die Transformation zur Smart Factory >

 

Autoren

 

Jonas van Thiel, Partner, EFESO

Jonas van Thiel, Partner, ROI-EFESO 

Jonas van Thiels Beratungsschwerpunkte liegen in der digitalen Transformation und Organisation internationaler Unternehmen. Industrie 4.0 Projekte sowie die Future Factory sind gleichermaßen bei ihm beheimatet wie klassische OPEX-Optimierungen und die Entwicklung von Produktionsstrategien und Produktionssystemen.

 

Christopher Martin, Senior Manager, EFESO

Christopher Martin, Senior Manager, EFESO

Christopher Martin beschäftigt sich mit Fragen rund um die Fabrik der Zukunft und ist ein gefragter Ansprechpartner bei deren Verwirklichung, von der Planung bis zum Ramp-up. Seit mehr als zehn Jahren unterstützt er zudem Unternehmen bei der Bewältigung anspruchsvoller Herausforderungen in der Produktion. Sein Ziel ist es, mit pragmatischen Ansätzen die beste Lösung aufzuzeigen.

 

 


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Anna Reitinger

Anna Reitinger

Chief Marketing Officer DACH, EFESO
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