Preisgekrönte Transformation:
Vom Industriehafen Europas zum Green Energy Hub
Im Rahmen des von der WirtschaftsWoche mit dem Best of Consulting Award in der Kategorie Sustainability ausgezeichneten Leuchtturmprojekts begleitet ROI-EEFSO den Hafen Antwerpen-Brügge auf dem Weg zu einem Ökosystem für nachhaltige Energie von europaweiter Bedeutung.
DER HAFEN VON ANTWERPEN-BRÜGGE
Facts & Figures
Die Vision: „A home port, vital for a sustainable future“
Mit einem jährlichen Frachtumschlag von annähernd 300 Millionen Tonnen ist Antwerpen-Brügge der zweitgrößte Hafen Europas und wirtschaftlicher Motor Belgiens.
Unter dem Leitsatz „A home port, vital for a sustainable future“ verfolgt der Hafen eine ambitionierte Vision: Im Einklang mit den UN-Nachhaltigkeitszielen und in enger Zusammenarbeit mit den Ökosystempartnern vor Ort, wird die Ansiedlung erneuerbarer Energien gefördert und der CO2 Ausstoß so weit reduziert, dass der Hafen bis 2050 klimaneutral operiert. Darüber hinaus strebt der Hafen, als führende Import-Drehscheibe für grünen Wasserstoff, eine zentrale Rolle in der künftigen europäischen Energieversorgung und beim Erreichen der EU-Klimaziele an.
Von der Vision zur nachhaltigen Umsetzung
Zur Umsetzung dieser weitreichenden Nachhaltigkeitsvision hat ROI-EFESO ein umfassendes Transformationsprogramm bestehend aus acht Projekt Streams mit insgesamt 80 Teilprojekten aufgesetzt. Ein zukunftsgerichtetes, kollaboratives Organisationsdesign, intensive Einbindung der Stakeholder sowie Aufbau und Coaching eines internen „Transition Teams“ legten die Grundlage für die Umsetzung der Projekte in Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Partnern.
Mit Leuchtturm-Projekten Erfolge sichtbar machen
Um die Erfolge des Transformationsvorhabens frühzeitig greifbar zu machen und die Attraktivität des Hafen-Ökosystems für Investoren zu steigern, setzt das Projektteam auf Leuchtturm-Projekte in drei Schlüsselbereichen: Nachhaltige Energie, nachhaltige Industrie und nachhaltige Schifffahrt. Dazu zählen der Ausbau der Onshore-Windenergie im Hafen, der Aufbau einer Wasserstoff-Import-Koalition mit Produktion in Nordafrika und europaweiter Verteilung, sowie die grüne Methanol-Produktion. Mit der strategischen Allianz Antwerp@C realisiert der Hafen zudem die unterirdische Verpressung von CO2 als Brückentechnologie. So entsteht ein Multi-Fuel-Port mit alternativen Treibstoffen wie LNG, Methanol, Wasserstoff und Elektrizität. Zudem werden, ganz im Sinne eines integrierten Ökosystems, gezielt Unternehmen der Kreislaufwirtschaft im Hafenbereich angesiedelt.
Operational Excellence als Basis für Nachhaltigkeitsziele
Um die gesetzten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und die Voraussetzung für das Handling höherer Frachtvolumina als europäischer Wasserstoff-Hub zu schaffen, bestand ein Ziel des Transformationsprogramms in der Steigerung von Performance und Resilienz der zentralen Abläufe im Hafen. Dazu gehörten u.a. die Auflösung des logistischen Flaschenhalses beim Umschlag von Containerschiffen an Hafenterminals sowie die End-to-End Serviceoptimierung mit transparenter Planung der nautischen Kette. Durch eine bessere Steuerung der Dienstleistungen, die Reedereien u.a. bei Lotsen, Schleppern und Verkehrsdiensten abrufen, erleichtert der Hafen Antwerpen-Brügge die Abstimmung und Kapazitätsplanung. Dadurch sinken die Wartezeiten an den Containerterminals sowie Kosten und Energiebedarf. Gleichzeitig lässt sich der LKW-Verkehr auf Bahn und Binnenschiffe verlagern. Dadurch stieg der Anteil der Binnenschiffe beim Containertransport bereits von 36% auf 42%, der LKW-Verkehr sank von 57% auf 43%. Der CO2-Ausstoß wurde deutlich reduziert, und durch bessere Luft, weniger Lärm und weniger Stau steigt auch in der Stadt Antwerpen die Lebensqualität.
Europäische Führungsrolle ausgebaut
Bis heute wurden 80% der initiierten Projekte mit hoher Qualität und entsprechend den Zeit- und Budgetvorgaben umgesetzt. Die laufenden Projekte liegen ebenfalls im Plan. Die Wasserstoff-Allianz zur Positionierung des Hafens als Wasserstoff-Hub ist etabliert. Durch das Operational Excellence Programm wurden die Zuverlässigkeit der Prozesse von 70% auf 90% erhöht, und der Durchsatz bei gleichem Ressourceneinsatz um 20% gesteigert. So wurden die Voraussetzungen geschaffen, das steigende Volumen zu bewältigen. Durch die Allianz „Antwerp@C“ sollen die CO2 Emissionen durch Abscheidung und Verpressung bereits bis 2030 um 50% sinken. Und auch in der Öffentlichkeit ist der Wandel durch schnelle und messbare Erfolge in den Pilotprojekten greifbar und glaubwürdig angekommen. Die Belegschaft ist hochmotiviert und unterstützt das auf mehrere Jahre ausgelegte Transformationsprogramm mit vollem Einsatz. So kann der Hafens Antwerpen-Brügge auch künftig souverän seine Führungsrolle behaupten.
„WIE ÜBERSETZT MAN ETWAS, DAS IM JAHR 2050 PASSIEREN KÖNNTE, IN ETWAS, DAS HEUTE RELEVANT IST?“
Interview mit Marcia de Troyer und Didier Brackenier, Vizepräsidenten bei ROI-EFESO
Zum Interview
CASE STUDY: KULTURELLE TRANSFORMATION IM HAFEN VON ANTWERPEN
Produkt- und Serviceentwicklung zukunftsfähig aufstellen
Mehr Lesen